Chlordioxid (MMS, CDS, CDL, DMSO)

Chlordioxid - MMS, CDS, CDL, DMSO - Düren

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Chlordioxid ist eine chemische Verbindung aus Chlor und Sauerstoff mit der Summenformel ClO2. MMS steht für „Miracle Mineral Supplement“ und wird als „Wundermittel“ oder „Allheilmittel“ angepriesen.

MMS wird im Netz bei zahlreichen Beschwerden empfohlen: Vom kaputten Knie über schlechte Augen, ja sogar gegen Krebs soll das Mittel angeblich helfen, wenn man den zahlreichen Blogs und Anzeigen im Internet Glauben schenkt.

Laut Aussagen Humbles, ging es den behandelten Menschen innerhalb von 48 Stunden wieder dermassen gut, dass sie feste Nahrung zu sich nehmen und sich wie gewohnt unterhalten konnten. Weitere persönliche Fallberichte mit Malariakranken bestätigten die Wirksamkeit von Humbles Entdeckung.

Im Zuge der Weiterentwicklung stiess Humble bei seinen Recherchen auf die interessante Information, wonach die Zugabe von sauren Verbindungen den Effekt seiner Lösung noch weiter verstärkte. Versuchsweise gab Humble Essigsäure zur Natriumchloritlösung hinzu und beobachtete eine chemische Reaktion, an deren Ende die Bildung eines intensiv nach Chlor riechenden Gases stand – Chlordioxid.

Die Vorteile von Chlordioxid sind die folgenden:

pH-Wert unabhängige Wirkung

stärkere und schnellere Wirkung als Chlor

algizid (wirkt algenabtötend)

günstige Herstellung

lang anhaltende bakteriostatische Wirkung (hemmt Bakterien im Wachstum)

keine Bildung von Chloraminen

bakterizid (wirkt bakterienabtötend)

viruzid (wirkt virenabtötend)

sporozid (wirkt sporenabtötend und damit pilzfeindlich)

Es handelt sich bei Chlordioxid um eine Chlorverbindung, die unter anderem Bakterien und Viren inaktiviert. Chlordioxid wird bei der Desinfektion des Trinkwassers eingesetzt.

MMS kann in milden Fällen Übelkeit und Durchfall auslösen, in schweren Fällen Erbrechen, blutigen Durchfall, Magenkrämpfe und Ulzerationen im Magen und Darm. Es gibt sogar Berichte über Nierenversagen und schweren gastrointestinalen Schädigungen, sowohl bei einmaliger, als auch bei längerfristiger Einnahme

 

MMS richtig aktivieren

Bevor das Mittel eingenommen werden kann, muss es aktiviert werden. Mit Aktivierung ist die oben beschriebene Mischung der beiden Komponenten gemeint.

Meist kauft man MMS in Form eines Sets, das aus einem Fläschchen mit 25-prozentiger Natriumchlorit-Lösung und einem Fläschchen mit 4-prozentiger Salzsäure (dem Aktivator) besteht.

Nun gibt man zuerst das MMS in ein leeres Glas (es muss trocken sein), z. B. 2 Tropfen.

Dann gibt man dieselbe Tropfenmenge der Salzsäure dazu.

Die beiden Flüssigkeit lässt man nun 45 Sekunden miteinander reagieren.

Erst jetzt füllt man das Glas mit Wasser auf (bis 250 ml) und trinkt die Lösung, die nun 4 Tropfen aktiviertes MMS enthält.

Die Schlüsselkomponente von MMS, Chlordioxid, besteht aus den Elementen Chlor und Sauerstoff. Der normale Aggregatszustand von Chlordioxid ist der gasförmige Zustand. Dieses Gas ist in seiner Reinform braun bis bernsteinfarben und besitzt einen intensiven Geruch.

Da Chlordioxid ein sehr starkes Oxidationsmittel ist, kann es sich bei falscher Lagerung oder versehentlicher falscher Handhabung explosionsartig zersetzen. Aus diesem Grund sind mit reinem Chlordioxid gefüllte Behältnisse mit der Aufschrift „Explosionsgefahr“ zu kennzeichnen.

Um diesen erheblichen Nachteil zu umgehen wird Chlordioxid entweder gleich in wässriger Lösung (= Chlordioxidlösung) angeboten, oder aber wie in der Industrie und wie es auch Humble empfiehlt, kurz vor dem Gebrauch hergestellt.

Auch wenn die Werbung Heilung verspricht: Miracle Mineral Supplement (MMS) wirkt nicht gegen Krebs oder andere Krankheiten. Stattdessen gefährdet die Chemikalie die Gesundheit erheblich. Die Verbraucherzentrale warnt.

Sogenannte Experten berichten immer wieder davon, dass man einfach CDL nehmen soll, präventiv – und das heile alles. Oder MMS, DMSO oder auch Borax. Doch allein schon die Aussage, dass etwas alles heilen würde, sollte ja Hinweis genug sein, um dies zu hinterfragen.

Es geht nicht darum, gewisse Stoffe zu verurteilen, doch muss auch ganz klar gesagt werden, dass alles auch Nebenwirkungen hat – und welche dies bei solchen Stoffen sind, ist nicht gut erforscht. Vielleicht müsste man mehr Forschungen darauf betreiben, um die Antworten schlüssig zu machen. Aber noch ist das nicht der Fall und ein vertrauenswürdiges Einnehmen solcher Stoffe ist und kann gefährlich sein.

Diese Sendung soll dem Zuschauer klarmachen, dass er sich in ein Experiment eingibt mit unklaren Wirkungen und Nebenwirkungen und dass dieses Risiko nur er selbst trägt. Das QS24 Wissenschafts-Gremium warnt davor, dass solche Versuche einfach gemacht werden – und schon gar nicht ohne ärztliche Begleitung.

Das Chlordioxid tatsächlich desinfizierende Eigenschaften hat, daran ist nicht zu rütteln. Das dieses jedoch selektiv nur schädliche Bakterien und Viren abtötet und die für den Körper nicht schädlichen unbeeinflusst lässt, ist schlicht falsch, schon allein wegen seines universellen Wirkungsmechanismus.

Mehrere europäische Arzneimittelbehörden warnen wiederholt vor der Anwendung von Chlordioxid-Produkten, da der begründete Verdacht besteht, dass diese auch bei Gebrauch laut Hersteller bzw. Anbieter eine schädliche Wirkung verursachen.

Für die zunehmende (gesetzwidrige) Anpreisung und Bewerbung dieser Produkte für eine angebliche Heilung von Krebs, Malaria, AIDS, Autismus, Hepatitis, vielen weiteren schwerwiegenden Erkrankungen und zuletzt sogar COVID-19 gibt es derzeit keinerlei wissenschaftliche Grundlage.